Ostseebad Sellin

Vom "Grünen Land" zur Perle der Ostsee.

Wenn man über die Wilhelmstraße in Sellin schlendert, dabei vielleicht mal ein Päuschen in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants einlegt, den Blick über die Bäderarchitektur schweifen lässt und später dann am Hochufer über der Seebrücke die herrliche Aussicht auf das Meer genießt, dann bekommt man eine Ahnung davon, weshalb das Ostseebad schon seit Generationen Urlaubsgäste in seinen Bann zieht.

Sellin wurde im Jahre 1295 erstmals als „Zelinesche beke“ urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom slawischen Wort „Zelino“ ab, was soviel wie „grünes Land“ bedeutet. Und in der Tat können sich die Selliner und ihre Gäste über eine bevorzugte Lage am Rand des Waldgebietes der Granitz mit schönen Wanderwegen und Aussichten freuen. Die „Beke“, der Bach, verweist auf einen deutschen Ursprung.

Mehrere Jahrhunderte lang gehörte das Dorf zum Besitztum der Herren zu Putbus. Seine Einwohner waren leibeigen und an die Scholle gebunden. In den Jahren nach 1750 siedelten sich ein Weber und Schneider, ein Bäcker, ein Stellmacher und ein Schiffer in dem kleinen Ort an. Insgesamt 104 Einwohner, davon 34 Freie, zählte Sellin 1806, als der schwedische König die Aufhebung der Leibeigenschaft auf Rügen verkünden ließ. Mit der Übergabe der Insel Rügen an Preußen endete 1815 die Schwedenzeit.

Ab 1810 ließ Fürst Malte Wilhelm I. das Dorf »zum Zwecke der Fischerei« um zwölf neue Hausstellen vergrößern. Noch ahnte man nichts von der rasanten Entwicklung zur Perle der Ostsee, die Sellin einst nehmen würde. Denn erst 1887, mit der Errichtung von Lübky's Hotel, begann die Entwicklung Sellins zum Seebad und leitete die Anlage einer breiten Allee mit Promenadenwegen - der heutigen Wilhelmstraße – den Aufstieg des Ortes ein.

Mit dem Anschluss Sellins an die Kleinbahnstrecke über Binz nach Putbus im Jahre 1896 entstanden zwischen 1896 und 1912 viele prachtvolle Villen im Stil der Bäderarchitektur, die auch noch heute den besonderen Reiz des im Vergleich zum bewegten Binz manchmal eher verschlafen anmutenden Ostseebades ausmachen.

Anfangs badete man aber nicht etwa in der offenen See, sondern nahm vielmehr Wannenbäder oder bediente sich zumindest einer der Badehütten am Strand. Bereits für 1894 verkünden die alten Aufzeichnungen den Betrieb eines Warmbades am Nordstrand - mit Meerwasser und in kupfernen Badewannen. Die ersten Badeeinrichtungen am Strand hingegen waren noch sehr einfach und wurden durch Damen und Herren gemeinsam genutzt. Bis 1905 wurden daraus getrennte Badeanstalten mit Herren-, Damen und Familienbad.

Viele Sommergäste reisten zur damaligen Zeit mit der Bahn über Berlin nach Stettin und dann weiter mit dem Schiff in die Rügenschen Ostseebäder. Vor Ort übernahmen dann die einheimischen Fischer mit ihren Booten das Anlanden der Passagiere an den behelfsmäßigen Bootsstegen. Dies war jedoch nicht immer ein leichtes Unterfangen, denn gerade bei schwerem Seegang war die Unfallgefahr ziemlich groß. Erst mit dem Bau der damals stolze 508 m langen Seebrücke bekam Sellin im Jahre 1906 sein weithin bekanntes Wahrzeichen und wurde die Anreise für die Gäste deutlich leichter.

In den Jahren von 1925 bis 1938 erlebte Sellin seine große touristische Blüte. Weit über 10.000 Gäste besuchten den Ort damals pro Jahr. Die Anreise erfolgte nun wahlweise per Schiff, Bahn und sogar per Wasserflugzeug auf der Route Sellin-Swinemünde-Stettin. Wenn die See es erlaubte, landeten die Flieger direkt neben der Seebrücke, bei schlechtem Wetter wich man auf den Selliner See aus. Dort, am alten Selliner Bollwerk, ist in den letzten Jahren ein attraktiver Wasserwanderrastplatz mit Bootsliegeplätzen, einer modernen Infrastruktur und sogar einer Schiffsverbindung nach Baabe und in den Greifswalder Bodden entstanden.

In ihrer langen Geschichte wurde die Seebrücke mehrfach durch Stürme und Eisgang stark beschädigt oder zerstört. Im März 1942 wurde der Landungssteg fast auf gesamter Länge ein Opfer der Eismassen auf der zugefrorenen Ostsee. Und nachdem eine Sturmflut 1971 die Seebrücke und Strandpromenade nochmals schwer beschädigten, musste Ende der 70er Jahre der letzte verbliebene Rest dann wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. Die politische Wende in der ehemaligen DDR und das unermüdliche Engagement vieler Bürger machten es schließlich möglich: Am 2. April 1998 wurde die nach historischem Vorbild neu gebaute und 394 m lange Seebrücke mit einem großen Festakt an die Gemeinde Sellin übergeben.

Last-Minute Urlaub im Ostseebad Sellin

Heute haben Sie die Qual der Wahl, wenn Sie eine Unterkunft im Ostseebad Sellin suchen. Vom einfachen Gästezimmer über individuell gestaltete Ferienwohnungen und luxuriöse Appartements bis hin zu exklusiven Ferienhäusern und Penthouse-Wohnungen mit See- oder Meerblick ist alles dabei. Je nach Saisonzeit und Auslastung finden sich dabei immer wieder attraktive Last-Minute-Angebote oder lässt sich mit Frühbucher-Specials das eine oder andere Schnäppchen machen.

Auch für Tagestouristen, die woanders Quartier beziehen, ist Sellin immer interessant. Lassen Sie am besten das Auto auf dem Großparkplatz am Seepark stehen lassen und schlendern Sie zu Fuß die Wilhelmstraße bis zur Seebrücke hinauf. Nehmen Sie sich Zeit für einen der leckeren Eisbecher oder anderen Snacks und genießen Sie für ein paar Momente den Logenplatz hoch über den Wellen mit Blick hinüber nach Sassnitz und zu den Kreidefelsen. Auf der Seebrücke befindet sich heute neben einem Restaurant auch eine Außenstelle des Standesamtes. Wer sich also trauen mag – bitte sehr! Vor den vielen Stufen, die über die "Himmelsleiter" hinab zur Seebrücke führen, muss übrigens auch niemandem bange sein, denn ein Schrägaufzug sorgt bei Bedarf für die sichere und bequeme Überwindung des Höhenunterschiedes.

Sellin hat übrigens ein echtes As im Ärmel, wenn es um die Verlängerung der Urlauber-Saison geht: Im Seepark mit seinen Restaurants, Geschäften und einer Minigolf-Bahn wartet nämlich das AHOI! Rügen, ein richtig tolles Spaßbad, auf Gäste. Auf rund 600 m² Wasserfläche finden sich hier zahlreiche Attraktionen für Jung und Alt, unter anderem ein Strömungskanal, Unterwasser-Whirlliegen, Massagedüsen, Bodensprudler, ein Schwimmkanal zum 135 m² großen, temperierten Außenbecken, eine mehr als 100 m lange Wasserrutsche mit Nebel- und Lasereffekten, dazu eine wirklich gute Saunawelt, Wellnessanwendungen, ein Restaurant ...

Und wer es lieber frostiger mag, der ist über die Wintermonate auf der gleich nebenan aufgebauten Eisbahn Sellin bestens aufgehoben.

Sie sehen, Sellin ist allemal eine Reise wert!
Wir von Ostseeappartements Rügen sagen schon jetzt: Herzlich Willkommen!